Donzdorf zum 53. Mal Nabel der Narrenwelt

Ein erneut gigantischer Gaudiwurm begeistert zigtausend Zuschauer

Bereits lange vor dem Start des 53. Donzdorfer Fasnetsumzuges herrschte in den Straßen von Klein-Paris wieder närrisches Treiben. Und das obwohl die Temperatur deutlich unter dem Nullpunkt lag. Doch die zigtausend Besucher störten sich daran nicht und ließen sich bereitwillig von den farbenprächtigen und stimmungsgeladenen Umzugsgruppen mitreißen.

Als der Durchgangsverkehr durch Donzdorf gesperrt wurde, war längst klar: Es regierte die Narretei und Donzdorf machte ihrem Titel als Narrenhochburg wieder alles Ehre. Durch die Lautsprecher drang fast bis zum letzten Winkel Fasnetsmusik, die Türen und Garagen der am Umzugsweg liegenden Häuser war teilweise bereitwillig für die Narren geöffnet. Die Kneipen und Wirtschaften waren bereits früh am Mittag restlos gefüllt und in den Straßen und den unzähligen Verkaufsständen herrschte Stimmung pur.

Als dann um 14 Uhr der Fasnetsbüttel den 53. Donzdorfer Fasnetsumzug eröffnete, verwandelte Donzdorf das kalte Wetter erneut in einen närrischen Hexenkessel. Eingereiht in Spielmanns- und Fanfarenzüge, Musikvereinen und natürlich Guggenmusiken versprühten die Fußgruppen pure Fasnetslaune. Die traditionellen Stroh- und Tannenmänner rannten mit ihren aufwändigen Kostümen immer wieder in die Zuschauerreihen, ehe die Fläckla, Hexa, Schlossgoischder und Teufel, sowie die Häfales Schemma schwäbisch-allemannischen Fasnetsglanz in den Umzug brachten. Fanzösisch ging es mit den Les Gaulois aus der Partnerstadt Riorges weiter, ehe die Schurrenhofer Musketiere mit ihren Pferden durch die Narrenmenge schritten.

Der StT. Donzdorfer Sauhaufa beklagte sich über zu wenig Zeit und erfreute die Besucher mit ihrem Motto "Ich wollt ich wär ein Huhn und hätt nicht viel zu tun. Wie gern hätt ich auch Kurzarbeit da wär für d´Fasnet noch mehr Zeit". Mit der Tanzgarde und der Historischen Feuerwehr aus Salach, sowie den Roten Kätzchen aus Wäschenbeuren zeigten eine der wenigen auswärtigen Gruppen ihre Narrentauglichkeit, ehe mit den Radschellenschläger, Rambaß, Fasnetsbären und Peitschenknaller wieder alte Donzdorfer Fasnetstradition Einzug erhielt.

Als Teilorte von Donzdorf durfte Reichenbach mit seinen Moschdschlotzern und Winzingen mit seinen Traditionsfiguren Holzbrockeler, Schön-Dorle, Suhl-Ochs, Ramprecht-Weible und dem Baron von Roth nicht fehlen, ehe der StT. BimBamBino mit „"Fällt der Umzug auf den Valentin, bekommen wir das Herzchen hin!"“ den Valentinstag stimmungsgewaltig zelebrierte.

Umrahmt von der Prinzengarde und der Nachhut der KJG Donzdorf thronte Prinz Volker II. mit seinem Gefolge auf dem riesigen Prinzenwagen, der jedes Jahr vom entsprechenden Prinzenverein (Kolpingsfamilie Donzdorf e.V.) gestaltet wird.

Alle zusammen bildeten die Grundlage für einen gigantischen Gaudiwurm, der auch in diesem Jahr von den prächtigen und einzigartigen Motivwagen überstrahlt wurde. Angeführt vom überdimensionalen Kohlöffel des FC Team, feierte der Kulturring Donzdorf e.V. mit seinem Jubiläumswagen 50. Mal Eröffnungsabende. 

Mit „Der Klimagipfel kotzt uns an, wir zieh´n jetzt auf den Mars - das war´s!“ holte der StT. Klauber die Außerirdischen nach Donzdorf, ehe ein vom StT. Feschtkappa liebevoll gestalteter riesiger Fred Feuerstein unter dem Motto „Gegen moderne Antriebe mit Wasserstoff und Hybrid, hält Fred-Feuerstein mit Steinzeittechnik Schritt.“ durch die Narrenstraßen zog. 

Der StT. Dünnbrettbohrer schickte das Kamel auf die Abstellgleise und die Bahn nach Katar, bevor sich die Waldstetter Wäschgölten auf den Mars begaben. Mit einem über 20 Meter langen beeindruckenden und gigantischen Love-Parade-Wagen Nachbau holte der StT. Alda Lenda die Millionenveranstaltung nach Donzdorf. Die Kuchalb-Fetza kritisierten die niedrigen Michpreise und schickten ihre überdimensionale Kuh in der Badewanne an den Ballermann.

Etwas mitgebracht hatte der StT. Lombaglomb und feierte mit einem prächtigen Sandmännchen die 50 Jahre ununterbrochen ausgestrahlte Kindersendung. Sportlich wettmanipuliert ging es beim StT. Narrensamen zu, ehe die Unterdorfer Lausbuben und der 1. FC Donzdorf sich den Fussballthemen anschlossen.

„Die Mayas wissen es leider nicht genau, auch nach 2012 ruft man weiter Helau“, teilten die Lautertal Soccers den begeisterten Zuschauern mit. Dass in Dubai nun auch Schluss mit dem Luxus ist, das stellte der StT. Schraubaglauber mit einem auf bis zu 9 Meter hochfahrenden Scheich eindrucksvoll dar. HInzes Team feierte als Wikinger die Donzdorfer Mega-Party, ehe am Ende der StT. Woizaschlotzer noch einmal nachdenkliche Töne anstimmte. In zwei gigantischen Ost-West-Köpfen symbolisierte man mit einem Trabi-Nachbau die noch immer bestehende Mauer in den Köpfen der Menschen.

Es war das Ende eines wieder gigantischen Gaudiwurms der Superlativen, der aber noch lange nachklingen sollte. Bis weit in die Nacht blieb die so unvergleichliche Umzugsatmosphäre erhalten und die Donzdorfer feierten mit ihren Besucher in den Wirtschaften, Kneipen, Straßen und Hallen den 53. Donzdorfer Fasnetsumzug.

Bilder vom 53. Donzdorfer Fasnetsumzug

Alle knapp 2000 Bilder gibt es wie immer unter http://fasnet.peet.de