Die hohe Kunst der Wagenbauer

Ein Blick hinter die Kulissen des Donzdorfer Fasnetsumzuges

Donzdorfer Fasnetsumzug ohne Motivwagen, wäre wie ein Sommer ohne Sonne. Dabei müssen die überdimensionalen Aufbauten den Vergleich mit den prominenten Pendants aus Düsseldorf oder Mainz nicht scheuen..

Im Gegensatz zu den Rosenmontagsumzügen der Großstädte werden die Wagen dabei nicht von professionellen Baufirmen erstellt, sondern nebenberuflich von Stammtischen oder Vereinen. Dass dabei eine Menge Erfahrung, Fachwissen, Ideologie und Kreativität erforderlich ist, zeigt ein Streifzug durch Donzdorfs heilige Hallen.

Viele Wochen arbeiten die Wagenbauer teilweise Tag und Nacht an den Motivwagen. Anhand von Skizzen und Detailzeichnungen werden die aus Holz oder Stahl bestehenden Grundgerüste gefertigt. Entsprechende Verarbeitungskenntnisse sind dabei unabdingbar. Kommen dazu noch Hydraulikeinheiten für die faszinierenden Bewegungen der Aufbauten dazu, ist die Spitze der Wagenbaukunst erreicht. Denn die Aufbauten wiegen teilweise mehrere Tonnen und müssen entsprechend sicher bewegt und montiert werden. Dabei werden die gigantischen Figuren nicht selten in mehreren Teilen gefertigt und erst am Tag des Umzuges im Freien per Kranen montiert. Denn oftmals sind sogar die großen Fertigungshallen der Donzdorfer Firmen nicht groß genug für die umgesetzten Ideen der Wagenbauer.

Die dürfen mit ihren Gruppen übrigens kostenlos die verschiedenen Firmenhallen benutzen. Und das ist in der heutigen wirtschaftlichen Lage sicherlich auch kein Selbstverständnis und verdient hohe Anerkennung.

Anerkennung verdienen natürlich auch die Wagenbauer selber, die oftmals an die Grenzen des Machbaren gehen und alle technische Möglichkeiten ausreizen. Die genauen Vorschriften über Länge, Breite und Höhe der Wagen kommen dabei vom Kulturring Donzdorf e.V., beziehungsweise vom Gesetzgeber. Diese Vorgaben werden aber in jedem Jahr komplett ausgereizt. So misst der längste Wagen in diesem Jahr an die 20 Meter, den höchsten Punkt wird sicherlich ein bis auf 9 Meter hochfahrender, gigantischer Scheich erreichen.

Es ist jedes Jahr faszinierend, was die Gruppen auf die Beine stellen - umso mehr, wenn man den enormen Aufwand dahinter betrachtet.

Steht man vor den enormen Konstruktionen in den Donzdorfer Hallen, möchte man sich sowieso am liebsten ehrfürchtig vor den Wagenbauern verneigen.

Impressionen aus den Hallen der Wagenbauer