Der Fasnetsauftakt in Klein-Paris

Die 51. Donzdorfer Prunksitzungen 2011

Auch ein Jahr nach dem 50. Bühnenjubiläum haben die Donzdorfer Prunksitzungen nichts an Popularität eingebüßt. Bereits seit Wochen sind die am Freitag beginnenden vier Abende in der Donzdorfer Stadthalle restlos ausverkauft. Den weit über die Donzdorfer Grenzen hinaus hohen Stellenwert zeigen auch die prominenten Besuche aus der Politik - in diesem Jahr lässt sich Ministerpräsident Stefan Mappus das teilweise fernsehreife Bühnenprogramm nicht entgehen.

Nicht nur für ihn, aber vor allem für die einheimischen Narren, sind die vier Eröffnungsabende das erste Highlight in der neuen Fasnetskampagne. Denn während im von der schwäbisch-alemannischen Fasnet geprägten Süddeutschland bereits seit dem 6. Januar die Narren regieren, müssen sich die Donzdorfer noch bis zum Freitag gedulden. Denn in Klein-Paris sind erst die gut fünfstündigen Veranstaltungen der Auftakt in die fünfte Jahreszeit, die im Lautertal nach dem großen Fasnetsumzug am 6. März traditionsgemäß mit dem Aschermittwoch endet.

Bis dahin ist es für die Narren allerdings noch eine lange Zeit. Deutlich weniger Zeit dürften dagegen die unzähligen Teilnehmer der Prunksitzungen haben, die in den noch verbleibenden Tagen bis zur Premiere am Freitag nur noch am letzten Schliff feilen können. Um auch beim 51. Mal wieder ein hochklassiges Programm auf die Bühne zu stellen, dreht sich bei den Gruppen bereits seit Wochen alles nur um ihren Auftritt.  Mehrmals wöchentlich feilen die Redner an ihren Bütten, studieren die Tanzgruppen ihre Choreographien ein und stimmen die Musiker und Sänger die letzten Töne bis zum perfekten Klangbild ab. Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch davor und dahinter wird kräftig gearbeitet. Die Dekoration will rechtzeitig fertiggestellt werden, Licht und Ton optimal ausbalanciert und der Ablauf, sowie die Organisation perfekt geplant sein.

Für letzteres ist seit diesem Jahr ein von Tobias Bunzel geleitetes Team zuständig, das dem Sitzungspräsidenten Roland „Dupf“ Hölldampf einiges an Arbeit abnehmen konnte. Dieser wird sich in diesem Jahr verstärkt auf die Moderation der Sitzungen konzentrieren und kann dabei auf einen langjährigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Denn als Sitzungspräsident steht er heuer zum 31. Mal auf der Donzdorfer Fasnetsbühne und prägte mit seiner unverwechselbaren und einmaligen Art die Prunksitzungen wie kein anderer. Im Mittelpunkt der Elferratsbühne moderiert er seit jeher in gekonnten Versen die Gruppen an und ist auch um einen spontanen Spruch nicht verlegen. Darüber hinaus bewegt er als „Ignatz Dipfele“ mit seinen knitzen und hintersinnigen Vorträgen seit Jahren das Publikum zu Begeisterungstürmen. Dreißig Jahre stellte er bis jetzt seine Kreativität, seinen Witz und seine Begeisterung der Narrenbühne zur Verfügung und zeigte damit, wie wichtig solche Originale für die Donzdorfer Fasnet sind.

In diesen drei Jahrzehnten hat Roland Hölldampf dabei genügend Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass auch die 51. Ausgabe der Donzdorfer Prunksitzung ein Erfolg sein wird.

Doch auch er weiß, dass es immer schwieriger wird den eigenen, hohen Anspruch und den Anspruch des erwartungsvollen Publikums gerecht zu werden. Um diese Erwartungshaltung zu erfüllen, scheuten die 15 Gruppen auch in dieser Kampagne keine Mühen. In der Freizeit wurden wieder farbenprächtige Kostüme geschneidert und an aufwendigen Bühnendekorationen gearbeitet. Untermalt werden die Auftritte mit der seit einigen Jahren eingesetzten professionellen Licht- und Showtechnik. Dabei sind die Effekte, Kostüme und Hintergründe das eine, viel wichtiger ist jedoch der Inhalt der unterschiedlichen Auftritte. Über das ganze Jahr hinweg wurden dafür Themen gesammelt und in feine Verse und anspruchsvolle Lieder verpackt. Ministerpräsident Mappus werden die Mitwirkenden dabei bei den politischen und überregionalen Themen genauso ein Lächeln auf das Gesicht zaubern, wie den zahllosen Einheimischen bei den kuriosen und lustigen Begebenheiten aus der närrischen Hochburg.

Die 51. Donzdorfer Prunksitzungen werden nach der erfolgreichen Generalprobe am letzten Samstag die rund 2600 Zuschauer nach New York, ins Hotel der Volksmusik oder auch in die tiefe Unterwasserwelt entführen und wieder für ein zufriedenes Publikum sorgen. Etwas müssen sich die Narren allerdings noch gedulden. Doch wenn dann am Freitagabend die Fanfarenklänge der Donzdorfer Feuerseejäger und der Hofmarschall mit seinem traditionellen „Ich der Hofmarrschall verkünds, es tritt nun ein der Fasnetprinz“ in der Stadthalle erschallt, ist allen klar:

In Donzdorf ist endlich wieder fünfte Jahreszeit.

Das Bühnenprogramm 2011

Einmarsch
  • Tanz Ballettle
  • Prinzenvorstellung
  • Gartetanz vom Kulturring Ballett
  • Bütt von Pius Hölldampf
  • Eduard und Kunigunde von Thomas und Gerrit Funk
  • Showtanz "Tarzan" von InBetween
  • "Aus Sicht des Elferrats" von der Gruppe Lompagruscht
  • Politische Bütt von Eddi Gromer
  • "Die Zwillinge" alias Jochen Wiedmann & Tobias Bunzel
  •  "Vater sein", Bütt von Kai Hauser
  •  "Hotel der Volksmusik" von den Stehkräga
Pause
  • "Auf dem Flohmarkt" von den Crazy Women
  • Bütt-Zwiegespräch von Michi Armelini
  • "Dance-Academy" von der Tanzgruppe Magic Steps
  • Ignaz Dipfele alias Roland Hölldampf
  • Showtanz "New York" vom Kulturring Ballett
  • "Unterwasserwelt" von Querbeet
Finale

 

Veranstaltungshinweis:

Wir bitten die Besucher die Kleiderordnung (Gesellschaftskleidung, gerne mit fasnachtlichem Touch) zu beachten und die Plätze bis spätestens 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn einzunehmen. Sollten Sie während des Programmes den Saal verlassen müssen, bitten wir Sie bei der Wiederkehr kurz im Eingangsbereich des Saales den laufenden Programmpunkt in Ruhe abzuwarten und erst danach auf Ihren Platz zurückzukehren.

Die Mitwirkenden und anderen Gäste danken Ihnen für Ihr Verständnis!